Traditionell begann unser Jahr mit der Ehrung der runden Mitgliedschaften aus dem Vorjahr. 39 Jubilare hatten wir am 25. Januar in den Gasthof Hirsch nach Oberreichenbach eingeladen und viele waren der Einladung gefolgt – darunter Hermann Lörcher, der dem TSV Calw bereits seit 75 Jahren die Treue hält. Insgesamt 1.500 Jahre TSV-Mitgliedschaft wurden geehrt und gemeinsam gefeiert.
A propos Ehrung: Eine große Ehre wurde uns am 28. März zuteil, als der Württembergische Fechtertag einmal mehr in Calw stattfand. Durch unsere Fecht-Abteilung toll organisiert blickte der Württembergische Fechtsport auf den Kursaal in Calw-Hirsau und zumindest ein bisschen schaute ganz Fecht-Deutschland in die Hermann-Hesse-Stadt, wo der bisherige Präsident des Verbandes Richtung Bundesverband verabschiedet wurde.
Natürlich wurde auch ganz klassisch Sport getrieben im vergangenen Jahr und unsere Ballsportler erreichten wieder tolle Ergebnisse. Allen voran die Faustballer, die wieder massig Podestplätze bei Deutschen Meisterschaften sammelten. Der Hattrick der besonderen Sorte gelang dabei Henriette Schell, die binnen von vier Wochen dreimal deutsche Vizemeisterin wurde – mit der B-Jugend, mit der A-Jugend und schließlich mit den Frauen. Den Frauen gelang es damit das tolle Ergebnis aus dem Vorjahr noch einmal zu bestätigen. Platz drei bei der DM konnte sich zudem die männliche A-Jugend sichern und somit eine herausragende Hallenrunde 2014/2015 abrunden. In der Feldsaison waren dann die Einzelsportler an der Reihe: Sowohl Philipp Kübler als auch Henriette Schell nahmen mit der A-Jugend an den Europameisterschaften teil. Während Henriette Schell einmal mehr als „Vize“ nach Hause kehrte durfte sich Philipp Kübler über einen internationalen Titel freuen.
Zweite Plätze bei Deutschen Meisterschaften waren 2015 scheinbar hoch im Kurs. Denn auch dem Kleinfeld-Team unserer Floorballer gelang im Juni dieses Kunststück – und damit hatte wirklich gar keines gerechnet. So war die Freude am Ende deutlich größer als der Ärger über das verlorene Endspiel.
Groß war die Freude auch bei über 100 Flüchtlingen, die Mitte April auf Einladung unseres FSJlers Timon Genthner in die Walter-Lindner-Sporthalle gepilgert waren. Im Rahmen seines FSJ-Projektes hatte er zusammen mit den TSV-Ballsport-Abteilungen, dem Landratsamt sowie dem Arbeitskreis Asyl einen Tag der offenen Tür auf die Beine gestellt, der am Ende alle Erwartungen übertraf. Glückliche Kinderaugen, begeisterte Eltern und entdeckte Talente bleiben uns wohl noch lange in Erinnerung.
In Erinnerung bleiben für Dorothea Pfeilsticker sicherlich auch die vielen, vielen Jahre als Übungsleiterin in der Fecht-Abteilung, auf die sie nach ihrem Abschied am 18. Dezember zurückblicken kann. Dorothea Pfeilsticker hat die Abteilung so über viele Jahre geprägt und tritt nun verdientermaßen kürzer und gibt damit auch dem Nachwuchs eine Chance.
Noch keine Chance gab Hanspeter Kügelchen dem Nachwuchs in diesem Jahr. Auch fast 80-jährig bestritt er hauptverantwortlich die Sportabzeichenabnahme und durfte sich dabei einmal mehr über einen neuen Rekord freuen. 331 Sportlerinnen und Sportler errangen beim TSV Calw und TV Oberhaugstett 2015 das Sportabzeichen, darunter 59 Mitarbeiter von Calwer Firmen und Behörden, die beim zweiten Firmen-Wettbewerb teilgenommen hatten. Als Sieger gingen das Klinikum Nordschwarzwald sowie das Finanzamt Calw in den verschiedenen Kategorien hervor. Und eines ist sicher: Auch 2016 wird es die Sportabzeichenabnahme und den Firmenwettbewerb wieder geben.
So auch Calw rockt und den Calwer Klostersommer, den wir auch 2015 wieder gemeinsam bewirtet haben. Bei bestem Wetter sorgten viele gutgelaunte Helferinnen und Helfern aus viele TSV-Abteilungen für zufriedene Gesichter unter den Konzertbesuchern, bei Sponsoren und beim Veranstalter.
Selbst veranstaltet haben auch unsere Abteilungen 2015 so allerhand: Ob Hüttengaudi oder Skibazar (Skizunft), ob Weihnachtsmarktstand (Handball) oder Vereinsmeisterschaft (Faustball), unsere Abteilungen sind aktiv und das ist auch gut so. Das zeigte sich auch noch einmal bei den 2. TSV-Ballsport-Tagen, die wir kurz vor Weihnachten durchgeführt haben. Getreu dem Motto “Spitzensport – ANSCHAUEN, Breitensport – MITMACHEN, Sport für Flüchtlinge – HELFEN” drehte sich in der Walter-Lindner-Sporthalle alles rund um verschiedene Ballsportarten. Hochklassiger Faustball und Floorballsport, ein toller 2. TSV-Ballsport-Cup mit dem L-TEAM vom Landratsamt als Sieger sowie ein Sportnachmittag für Flüchtlinge bildeten das Programm in diesem Jahr, das uns aber aus einem anderen Grund für immer in Erinnerung bleiben wird.
Spannung lag in der Luft der Walter-Lindner-Sporthalle als die Mitglieder des TSV Calw am 04. Dezember 2015 gegen 21.30 Uhr im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung über den vom Vorstand vorgelegten Beschlussantrag zum Bau eines eigenen Sportvereinszentrums entscheiden durften. Mehr als zwei Jahre intensiver Planungsarbeit lagen zu dem Zeitpunkt bereits hinter dem größten Calwer Sportverein, der sich seit mehr als einem Jahrzehnt mit entsprechenden Plänen auseinandersetzt, jedoch immer wieder an der Grundstücksfrage gescheitert war.
Diese konnte durch den Bau und die Eröffnung der Walter-Lindner-Sporthalle vor gut zwei Jahren nun endlich gelöst werden. Auf dem Gelände des ehemaligen THW-Gebäudes in der Bahnhofstraße tat sich eine Chance auf, die die Vereinsverantwortlichen beim Schopfe packten und in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Calw und dem Württembergischen Landessportbund in den intensiven Planungsprozess einstiegen. Gut zwei Jahre später im Sommer dieses Jahres konnte durch den Abschluss einer Machbarkeitsstudie durch die Firma SCHATZ projectplan GmbH aus Schorndorf mitsamt eines ersten Gebäudeentwurfs die Wirtschaftlichkeit des Projektes erstmals nachgewiesen werden.
Nachdem die drei in Calw ansässigen Banken nach Prüfung der Unterlagen allesamt die Plausibilität der vorgelegten Zahlen bestätigt und eine Finanzierung in Aussicht gestellt hatten und auch der Calwer Gemeinderat am 29. Oktober dem Antrag des TSV Calw in den Punkten Grundstück, Erschließung, Zuschuss und Bürgschaft zugestimmt hatte, war der Weg für die Entscheidung der TSV-Mitglieder endgültig frei. Mit der überwältigenden Mehrheit von 99,23% stimmten die Mitglieder des TSV Calw für das vorgestellte Projekt und damit für die Umsetzung des eigenen Sportvereinszentrums.
Für die Vereinsverantwortlichen war das Ergebnis sowohl eine Bestätigung ihrer bisherigen Arbeit als auch ein deutliches Signal für die Erwartungshaltung der eigenen Mitglieder in die nächsten Woche und Monaten, wenn bis zum Spatenstich im Sommer 2016 die Detailplanung auf der Agenda des größten Calwer Sportvereins steht.
Überhaupt bietet das kommende Jahr 2016 wieder viele Highlights: Erstmalig findet der KiSS-Cup in Calw statt, die männlichen Faustball-A-Jugendlichen suchen in Calw ihren Deutschen Hallenmeister 2016 und Calw rockt und der Calwer Klostersommer finden ohnehin statt. Über allem steht aber natürlich der Bau des Sportvereinszentrums und Sport getrieben wird in einem Sportverein – welch Überraschung – natürlich auch weiterhin. Wie erfolgreich werden wir sehen, gespannt sind wir auf alle Fälle und sie dürfen das auch sein…