„Ich war nach einem Drittel fertiger als sonst nach einem ganzen Spiel“, hatte Lions-Torhüter Marco Trick nach dem Spiel gesagt und damit die Kräfteverhältnisse in Worte gefasst. Dabei ist seine Leistung nicht hoch genug einzuschätzen. Ebenso wie die vom zweiten Lions-Torhüter Jens-Christoph Fortmann, der im zweiten Drittel zwischen den Pfosten stand. Was zu halten war, hatten die beiden Calwer Torhüter gehalten und glänzten dabei mit sehenswerten Paraden.
Das unglaublich schnelle und sichere Pass- und Positionsspiel des Rekordmeisters aus Sachsen-Anhalt brachte von Beginn an eine Torgefahr, der die Calwer nicht gewachsen waren. Trainer Clemens Alex hatte die defensivste Taktik ausgegeben, die die Lions je gespielt hatten. Trotzdem lagen die Lions nach dem ersten Drittel bereits mit 0:5 hinten. Dennoch ein guter Start ins Spiel, in dem man durchaus auch die eine oder andere Konterchance hatte. Mit Beginn des zweiten Drittels konnten die Weißenfelser die Führung durch zwei Treffer schnell ausbauen. Als jedoch Niko Mäkipää nach Assist von Alexander Fischer den ersten Calwer Treffer erzielte, hatten auch die Zuschauer in der Walter-Lindner-Sporthalle was zu feiern. Nach weiteren sechs Treffern für die Gäste war es erneut Niko Mäkipää, der nach Assist von Leon Schmidt sein Team und die Halle zum Jubeln brachte. Die Weißenfelser ließen auch im letzten Drittel nicht locker und behielten ihre druckvolle Spielwiese bis zur letzten Minute bei. Der permanente Druck hinterließ jetzt Spuren bei den Lions, die mehr und mehr zu Fehlern gezwungen wurden. Bis zur Mitte des letzten Drittels konnte der UHC auf 2:20 davonziehen. Aber die Lions fingen sich, kämpften gegen jedes weitere Gegentor an und mussten erst zum Ende nochmal drei schnelle Gegentore hinnehmen.
Trainer Clemens Alex war dennoch Stolz auf sein junges Team: „Wir haben ein Team mit Spielern, die letzte Saison teilweise noch in der U15 gespielt haben. Alle haben bis zur letzten Sekunde gekämpft. Man kann dieses schnelle und sichere Pass- und Positionsspiel der Weißenfelser im Training nicht simulieren und wenn man noch nie gegen so einen Gegner gespielt hat, wird es im Wettkampf unglaublich schwer. Wenn man in Betracht zieht, dass die Weißenfelser im letzten Pokalspiel gegen einen Bundesligisten mit 20:4 gewonnen haben, ist unsere Leistung nicht hoch genug einzuschätzen. Der UHC ist uns in allen Belangen überlegen und hat das eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dennoch gehen wir mit einem guten Gefühl aus dem Spiel. Besonders für die jungen Spieler ist es als Motivation und Ziel für die kommenden Jahre extrem wertvoll zu erleben, wie schnell unser Sport sein kann.“
► TSV Calw Lions: Marco Trick, Jens-Christoph Fortmann (beide Tor); Veit Bammel, Franz-Julius Daiber, Alexander Fischer, Lukas Fischer, Lazaros Kalpakidis, Raphail Kalpakidis, Niko Mäkipää (2), Jan Martens, Felizian Mast, Barbara Nikolaus, Jonas Nothacker, Girts Ozols, Frank Reuschling, Leon Schmidt, Maximilian Schmoll, Thomas Stefan, Marcel Volz
► UHC Sparkasse Weißenfels: Lars Schauer, Tobias Köstler (beide Tor); Tim Böttcher (2), Sebastian Bernieck, Christopher Gruhne (1), Sascha Herlt (3), Jonas Hoffmann (1), Käkki Käsmä (5), Harri Naumanen (2), Pascal Schlevoigt (3), Matthias Siede (6), Anssi Soini